Beispiele für Bewegungs(T)raum-Stundenplanungen

Die Reise ins Weltall, Teil I

Knall, knall, knall, wir fliegen jetzt ins All!

Begrüßungslied
Ziele: Kontaktaufnahme, Ritual, erste Bewegung

Bewegungsgeschichte mit offenen Bewegungsaufgaben: Der Astronauten-Test

Heute reisen wir während der Turnstunde ins Weltall. Es werden an die Kinder folgende Fragen gestellt: Was ist denn das überhaupt, dieses Weltall? Wo ist das? (Himmel, Mond, Sterne…).

Wisst ihr, welche Fahrzeuge ins All fliegen können? (Raketen, Raumfahrzeuge, Raumschiffe…)

Diese Astronauten müssen sehr fit sein, um ins All fliegen zu können.
Beispielsweise sollten sie sehr schnell sein. Wie können wir ausprobieren, ob wir schnell genug sind? (Ideen der Kinder aufgreifen, z. B. ganz schnell rennen)

Außerdem sollten die Astronauten möglichst schwindelfrei sein.
Wie könnten wir unser Schwindelgefühl austesten?
(Z. B. die Arme ausbreiten und uns ganz schnell um uns selbst im Kreis drehen)

Welche weiteren Fähigkeiten sollten die Astronauten denn besitzen?
Wie könnten wir herausbekommen, ob wir das können? (Ideen der Kinder einbeziehen, z. B. Flugtest – um Hindernisse fliegen, turbulente Flüge und holprige Landungen aushalten – Hüpftest, schwerelos im All fliegen – sich möglichst leichtfüßig fortbewegen, den Start ausprobieren…)

Glücklicherweise sind alle in unserer Gruppe so fit, dass sie als Astronauten ins Weltall reisen können.

Ziele

Gewöhnung an die Turnhalle, Bewegungsdrang ausleben, Ausdauer und Schnelligkeit fördern, Üben verschiedener Grundbewegungs-Arten, Einstimmung in das Thema, Motivation und Spannung erzeugen, Kognitive Förderung und Anregen der Fantasie durch offene Bewegungsaufgaben / Einbezug der kindlichen Ideen, Steigerung des Selbstwertgefühls, Förderung von themenbezogenem Wissen.

Kreative Aktion: Basteln eines Astronauten-Anzuges

Wenn wir ins All fliegen möchten, können wir uns dann mit unserer normalen Kleidung auf die Reise machen? Oder brauchen wir etwas Spezielles zum Anziehen? (Wir benötigen einen Astronauten-Anzug).

Für das Basteln des Astronauten-Anzuges stehen uns große graue Mülltüten zur Verfügung, Alufolien- und Cellophan-Reste, Kartons, Papprollen, Scheren, Stifte und Klebstoff. Die Kinder können nun ihren Anzug und evtl. auch einen kleinen Bordcomputer nach eigenen Vorstellungen gestalten.

Ziele

Förderung der Kreativität & Phantasie, Einstimmung in die Rolle, Förderung der Feinmotorik bzw. der kleinräumigen Bewegung, kreativer Umgang mit Alltagsmaterial.

Rhythmik: Knall, knall, knall, wir fliegen jetzt ins All!

Nun wird es spannend! Die Reise ins Weltall kann beginnen, denn wir haben alles, was wir benötigen. In die Mitte des Turnraumes legen wir eine Weichbodenmatte o. ä. als Raumschiff und versammeln uns dort. Um unser Raumfahrzeug zu starten, müssen wir stets einen ganz besonderen Start-Spruch aufsagen. Er lautet: Knall, knall, knall, wir fliegen jetzt ins All! Der Countdown läuft. 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, Start!
Der Text für dieses Flugritual wird gemeinsam gesprochen, hierzu werden die Hände rhythmisch auf den Boden geklatscht. Anschließend fliegen wir als Raumfahrzeuge durch die Turnhalle, bis wir einen Planeten entdecken.

Ziele

Förderung des rhythmischen Empfindens, Unterstützung der Sprach-Entwicklung.

Großgeräte-Landschaft / Bewegungsbaustelle: Besuch der Planeten

Unser Bordcomputer druckt uns Lagepläne aus, und zwar von Turn-Planeten:

Entspannungs- und Rutschplanet: 1 Leiterwand, 2 Langbänke einhängen, 1 Fallschirm hierauf legen, 2 Weichböden darauf, mit 4 Seilen befestigen
Tastsäckchen, Rascheldosen, Guckkästchen, Luftballons, Taschenlampe, Entspannungslampe, Lichterkette… darunter legen

Kletter-, Hangel- und Rutschplanet: 1 Stufenbarren, 2 Langbänke einhängen

Wälz- und Roll-/Krabbel-und Kriechplanet: 4-5 kleine Kästen im Abstand von ca. 1 m stellen, 4-6 Bodenturnmatten wellenförmig darüber legen

Balancier-/Gleichgewichts-Planet: Schwebebalken, Balancier-Kreisel, Halbkugeln, Pedalos…

Sprung-Planet: Z. B. Absprung-Trampolin und Niedersprungmatte oder großen Kasten und Niedersprungmatte (bzw. Weichbodenmatte mit darauf gelegter Gerätturnmatte).

Raumfahrzeuge: Rollbretter, hierauf umgedrehte kleine Kästen oder Kastenoberteile, Seile zum Ziehen und Gegenlenken, umgedrehte Langbank auf Rollbrettern.
Teppichfliesen oder Anti-Rutschmatten für guten Halt benutzen.
Fliegende Schaukel an Ringen mit Trapez. Viele Gerät-Turnmatten zum Absichern!

Weltraum-Geräusche: Zusätzlich werden Psychomotorik-Röhren, welche heulende Weltall-Geräusche produzieren können, zwecks Experimentierens zur Verfügung gestellt.

Da wir nicht alle dieser Turnplaneten in einer Turnstunde besuchen können, suchen wir uns einige aus, die wir aufbauen. Vielleicht haben die Kinder weitere Ideen für den Aufbau eines Planeten, die wir einbeziehen können. Anschließend bewegen sich die Kinder im Sinne des offenen Konzeptes nach eigenem Belieben auf den Planeten und mit den Raumfahrzeugen.

Ziele

Umsetzung des Themas in einer Großgerätelandschaft, Ermöglichung vieler motorischer Grundtätigkeiten, großräumige Bewegungsmöglichkeiten, Förderung der Kraft und Körper-Koordination, freies Spiel – Ausprobieren der eigenen Grenzen und Fähigkeiten, Förderung der Sinneswahrnehmung und Möglichkeit der Entspannung, Experimentieren mit dem psychomotorischen Kleingerät.

Bewegungslied: Die Sternenfänger

Mit unserem Flugritual (Knall, knall, knall…) reisen wir wieder in Richtung Turnhalle. Zum Abschluss der Weltraumreise singen und tanzen die Astronauten gemeinsam das Sternenfänger-Lied (z. B. Die Sternenfänger. Trio Kunterbunt: Lieder zum Turnen und Toben. Meyer & Meyer, Aachen 2000). Hierbei wird der Text des Liedes frei nach den Vorstellungen der Kinder in Bewegung umgesetzt.

Ziele: Abrunden der Bewegungseinheit. Umsetzen von Musik & Text in Bewegung, Körperkoordination, Förderung der Sprache, bewusstes Atmen & Strecken, Probieren weiterer Grundbewegungs-Arten, Förderung des Sozialverhaltens / der Kooperation.

Reflexion und Ausblick auf die folgende Stunde
Abschieds-Rakete & Abschiedslied

Wir greifen nach den Sternen – Die Reise ins Weltall, Teil II

Begrüßungslied
Ziele: Kontaktaufnahme, Ritual, erste Bewegung

Kleines Spiel: Der Sternenfänger

Erinnert ihr euch noch an unsere letzte Bewegungs(T)raum-Stunde? Wir waren im Weltraum unterwegs. Dieses Thema führen wir heute fort. Wir haben zum Ende der Stunde ein Sternenfänger-Lied gesungen; heute können wir ein Sternenfänger-Spiel ausprobieren.

Ein Kind trägt einen kleinen Stern – z. B. ein Sternen-Armband – und ist der Sternenfänger. Hat es ein anderes Kind gefangen, gibt es das Band an es ab und dieses nächste Kind ist an der Reihe.

Ziele: Einstimmung in das Thema. Ausleben des Bewegungsdranges. Kleines Spiel / New Game ohne Gewinner und Verlierer. Kontaktaufnahme, Raumorientierung, Ausdauer, Schnelligkeit und Koordination.

Roboter-Partnerspiel

Mit unserem Flugritual (Knall, knall, knall…) reisen wir heute nochmals ins Weltall.

Natürlich nehmen wir an Bord unseres Raumschiffes auch einen echten Roboter mit. Dieses Spiel verläuft folgendermaßen: Ein Kind ist der Roboter, sein Partner ist der Astronaut und lenkt den Roboter zum Raumschiff (ein bestimmtes Ziel, z. B. der Weichboden).

Auf den Rücken stupsen bedeutet: Vorwärts gehen. Auf den Kopf stupsen bedeutet: Stopp! Ein Klaps auf die rechte oder linke Schulter gibt einen Richtungswechsel an. Die Astronauten müssen gut aufpassen, dass ihr Roboter nicht gegen ein anderes Kind oder einen Gegenstand stößt. Anschließend tauschen die Partner die Rollen.

Ziele: Förderung des Sozialverhaltens, Koordination, taktile und kinästhetische Wahrnehmung, Körper- und Raumwahrnehmung.

Bewegungsaufgaben mit Alltagsmaterialien: Sternschnuppen-Spiele

Jedes Kind bekommt einen großen Luftballon, an den ein buntes Chiffontuch (Alternative: Ein Streifen Abdeckfolie oder Tüte) geknotet ist. Dies sind unsere Sternschnuppen, die im Weltall fliegen. Wir sehen sie während unseres Fluges mit dem Raumschiff und spielen ein wenig mit ihnen.

Experimentierphase: Die Kinder denken sich eigene Ideen mit den Sternschnuppen aus.

Bewegungsaufgaben:

  • Probiert einmal, die Sternschnuppen möglichst weit zu werfen.
  • Wie könnt ihr die Sternschnuppen möglichst hoch werfen?
  • Auf welche Arten kann man die Sternschnuppen fangen?
  • Könnt ihr die Sternschnuppen auch mit geschlossenen Augen fangen?
  • Versucht einmal, ob ihr die Wände in euer Spiel mit den Sternschnuppen einbeziehen könnt.
  • Welche Möglichkeiten gibt es, die Sternschnuppen mit verschiedenen Körperteilen hochzuspielen? Wie heißen diese Körperteile?
  • Habt ihr Ideen, wie ihr euch mit den Sternschnuppen verkleiden könnt?
  • Denkt euch Spiele aus, die ihr mit 1 – 2 Sternschnuppen zu zweit spielen könnt! Welche Möglichkeiten habt ihr, mit der ganzen Gruppe und einer / vier / allen Sternschnuppen zu spielen?

Spiele mit Sternschnuppen: Wir bilden einen Kreis. Immer ein Kind denkt sich eine Bewegung mit der Sternschnuppe aus, die anderen imitieren diese. Alle Kinder sitzen im Kreis und halten sich an den Händen. Wir versuchen, die Luftballons hin und her zu pusten, ohne sie aus dem Kreis zu lassen. Die Sternschnuppen werden im Sitzkreis möglichst schnell weitergegeben. Alternative: Sie dürfen nicht mit der Hand weitergereicht werden!

Entspannungsphase: Die eine Hälfte der Gruppe legt sich sternenförmig auf den Fußboden (auf den Rücken legen, die Köpfe treffen sich in der Mitte). Die anderen versuchen, die Sternschnuppen über den Liegenden in der Luft zu halten und schließlich sanft auf sie herab regnen zu lassen. Anschließend Rollenwechsel.

Alternative: Mauerspiel (temporeich): Die liegenden Kinder werfen die Ballons hoch, die stehenden dürfen die Sternschnuppen nicht aus dem Kreis lassen.

Ziele: Kennenlernen eines neuen Kleingerätes / Spiele mit Alltagsmaterialien. Offene Bewegungsaufgaben > Kognitive Förderung, die Kinder denken sich unter Einbezug ihrer Fantasie eigene Bewegungsideen aus. Förderung des Selbstwertgefühls. Auge-Hand-Koordination, Körperkenntnis und Körper-Wahrnehmung, Raumwahrnehmung. Förderung des Sozialverhaltens / der Kooperation, Wechsel von Sozialformen, Entspannung.

Großgerätelandschaft / Bewegungsbaustelle

Besuch neuer Planeten. Mit unserem Flugritual (Knall, knall, knall…) reisen wir zu neuen Zielen. Welche Planeten besuchen wir heute? Der Bordcomputer gibt uns wieder Lagepläne, nach denen wir die Großgeräte aufbauen können. Hierbei wird in Bezug auf die letzte Turnstunde und in Hinsicht auf das Ausprobieren möglichst vieler verschiedener Bewegungsgrundformen ergänzt. (Siehe Aufbauten und Ziele der Planung Weltraum I).

 

Tanz der Außerirdischen auf dem Planeten Pluto

Mit unserem Flugritual reisen wir wieder in Richtung Turnhalle zurück. Doch auf unserem Weg erleben wir noch einige spannende Dinge. Auf dem Planeten Pluto legen wir einen Zwischenstopp ein und die Bewohner dieses Planeten empfangen uns mit ihrem speziellen Begrüßungs-Tanz.

Bei Musikteil A bleiben die Außerirdischen und die Astronauten stehen und schütteln ein bestimmtes Körperteil, bei Musikteil B tanzen sie umher und berühren sich vorsichtig gegenseitig mit diesem Körperteil (Hände, Ellbogen, Füße, Knie, Po, Kopf).

(Tanz auf dem Planeten Pluto. Günter Deukler: Tänze für 1001 Nacht. Ökotopia Verlag, Münster 1995.)


Ziele: Umsetzung von Musik in Bewegung, Förderung des rhythmischen Gefühls, Körperwahrnehmung, Koordination der Körperteile. Unterstützung der Kooperation / des Sozialverhaltens. Abrunden der Bewegungseinheit, Ankündigung des Ausklanges.

Lied: Die Maus auf Weltraumreise

Sogar eine Maus treffen wir auf unserem Heimweg, auch sie ist durchs Weltall gereist. (Die Maus auf Weltraumreise. Volker Rosin: Turnen macht Spaß. Moon Records, Düsseldorf 2000). Gemeinsam denkt sich die Gruppe passende Bewegungen aus, mit denen das Lied begleitet werden kann.

Ziele: Förderung des rhythmischen Gefühls, Umsetzung von Musik in Sprache und Bewegung, Förderung der Koordination. Ausklang, zur Ruhe kommen.

 

Entspannung: Seifenblasen als Sternschnuppen

Zum Abschluss können die Astronauten noch einen Schwarm Sternschnuppen bewundern. Sie legen sich sternenförmig auf den Rücken und stecken die Köpfe in der Mitte zusammen. Nun schließen sie die Augen und genießen die Sternschnuppen. (Die Kursleiterin bläst Seifenblasen über die liegende Gruppe.) Dann öffnen die Astronauten die Augen und sehen den Sternschnuppen eine Weile zu.

Ziele: Entspannung, Beruhigung. Schulung der Körper- und Sinneswahrnehmung, Einbezug von Alltagsmaterialien.

Reflexion der Stunde und Ausblick auf die folgende Stunde
Abschieds-Rakete & Abschiedslied

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